Abschiedsspiel in Schwaan
Ein letztes Mal auf die Platte treten, ein letztes Mal den Ball ins Netz bringen, darum ging es letzten Samstag. In einem letzten Spiel traten die Männer am vergangenen Wochenende auf die Platte um Steffen Strube, Christian Polkow, Mick Zöllig, Torsten Schefuß und Paul Schefuß von den ersten Männern und manche vom Verein zu verabschieden. Aber auch die Männer vom HSV/Hamm 02 Hamburg hatten einen schmerzlichen Abschied vor sich. Für den jahrelangen Spieler und ehemaligen Schwaaner Matthias Ahrens hieß es Abschied nehmen.
Auch ein weiterer alter Bekannter der 1. Männer war nach langer Zeit wieder in der Beke-Halle zu sehen, Bernd Kratkey (9 Jahre im Verein) konnte sich diese Möglichkeit, Abschied von seinen alten Teamkollegen zu nehmen, nicht entgehen lassen und schlüpfte kurzfristig in ein Schwaaner Trikot. Ein letztes Mal wartete Torsten Schefuß vor dem Spiel auf der Platte, um die Männer in Empfang zu nehmen. Nachdem die Mannschaften in die Halle traten und sich aufreihten, wurden Steffen, Christian und Matthias nach vorne gebeten, um von Ihren Vereinen die ersten Ehrungen entgegenzunehmen. Nach der Ehrung wurde das Spiel dann um 17:00 von Martin Schultz und Benny Humke angepfiffen. Auch wenn von Anfang an zu merken war das es sich um ein Freundschaftsspiel handelt, haben sich dennoch beide Mannschaften nichts geschenkt. Ein Kampf auf Augenhöhe der vom Punktestand unterstrichen wurde. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff wurde gearbeitet, wenn der Ball nicht durch einen erkämpften Konter im Netz landete, haben beide Mannschaften gezeigt was ihr Aufbauspiel zu bieten hat. Am Anfang der zweiten Halbzeit unterbrachen die Schiedsrichter das Spiel und entschieden auf 7m für Schwaan. Allerdings befand sich der Werfer weder auf der Bank noch auf dem Spielfeld. Nachdem die Zuschauer und Spieler ihn dann mit tosendem Applaus auf die Fläche baten betrat Mick Zöllig für einen letzten 7m von der Tribüne die Fläche. Er holte sich den Ball, ging zum 7m Punkt und platzierte nach Pfiff der Schiedsrichter den Ball im Netz. Direkt nach dem Tor führte es Mick dann zur Heimbank, um sich bei seinen jahrelangen Weggefährten nochmal zu bedanken und zu verabschieden. Nach dem 7m ging es weiter und wie auch in den letzten Spielen wurden einige Trickwürfe und auch Spielzüge gezeigt, die das schön anzusehende Spiel noch sehenswerter machten. Bis hierhin war es ein ruhiges und schön anzusehendes Spiel. In der 59 Min. dann, wie auf Knopfdruck fingen die Zuschauer an für ein kleines Foul eine Rote Karte zu fordern. Nach kurzer Verwunderung wussten dann auch Matthias und Steffen was sie erwartet, die Schiedsrichter berieten sich und griffen sich in die Tasche. Sowohl Matthias als auch Steffen haben Rot gesehen, ein letztes Mal. Somit wurden sie von den Schiedsrichtern und der ganzen Halle in den spielerischen Ruhestand übergeben. Nachdem die letzten Sekunden dann verstrichen waren und das Spiel vom Schlusssignal beendet wurde, übernahm der Fanclub. Dieses Mal konnte sich keiner Drücken, kurzfristig spannten sie die Hamburger mit ein und formten ihren Kreis um ein letztes Mal für die Abgänge zu singen. “Es ist einfach schön zu sehen, wie sich der Verein entwickelt hat, sei es die spielerische Leistung oder der eigene Fanclub.” sagt Matthias Ahrens nach dem Spiel. “ Eine solche Stimmung und ein so volles Haus ist bei uns leider nicht immer der Fall.” Wie auch die Meisten, wurde Matthias von Jürgen Höwt für den Handball begeistert und trägt diese Begeisterung für den Sport bis heute in sich. Leider hat es ihn dann nach 13 Jahren SSV beruflich weitergeführt, wodurch er nicht weiter bei Schwaan spielen konnte. “Ich bin froh, trotz der hohen Messlatte, die vom Schwaaner SV gesetzt wurde, eine zweite Familie beim HSV/Hamm 02 gefunden zu haben, dennoch war mir wichtig, dass ich dort ein letztes Mal auf die Platte trete, wo ich sie auch das erste Mal betreten habe.” sagte Matthias zum Abschluss. Auch Steffen Strube der mit 6 Jahren von Jürgen Höwt für den Sport begeistert wurde, muss verletzungsbedingt aufhören. “Auch wenn es mich in meiner Jugend für die weitere Ausbildung nach Rostock zum HC Empor geführt hat, war mir von vornherein klar, dass ich meine zweite Familie im Schwaaner SV gefunden habe und kaum ein Verein so familiär ist. Die Unterstützung von Zuschauern, Spielern und Offiziellen untereinander ist einfach schön.” Auch wenn er schweren Herzens mit dem Spielen aufhören muss, wird er dem Handball und dem SSV treu bleiben. Vielleicht hält die Zukunft ja noch die ein oder andere Tür offen. So schwer der Abschied auch ist haben alle nochmal gezeigt was sie können und warum der Abschied so schwerfällt, es gehen nicht nur Spieler es gehen Mitglieder einer großen Blau-Gelben Familie.